Preußen Münster hat den Patzer von Rot-Weiss Essen (1:1 beim FC Wegberg-Beeck) ausgenutzt und am Samstag mit 1:0 in Velbert gegen den KFC Uerdingen gewonnen. Der SCP ist bis auf einen Punkt an RWE herangerückt.
An der Hammer Straße könnten aktuell alle bester Laune sein - wären dann nicht einige Chaoten im Fan-Umfeld. Erst musste Münster aufgrund von Fan-Ausschreitungen eine Verbandsstrafe nach dem Spiel gegen Essen überweisen und nun kam es noch dicker: In Velbert sorgten Unruhen im Münsteraner Block dafür, dass das Spiel sogar für 30 Minuten unterbrochen werden musste. Die Chaoten legten sich mit der Polizei an. Pfefferspray und Schlagstöcke kamen zum Einsatz, von Münsteraner Seite flog Pyrotechnik in Richtung der Polizei. Es gab zahlreiche Verletzte.
Am Sonntagabend reagiert der Tabellenzweite der Regionalliga West in einer offiziellen Stellungnahme des Vereins zu den gewaltsamen Ereignissen im Stadion Velbert rund um das Spiel gegen den KFC Uerdingen.
Die Stellungnahme des SC Preußen Münster im Wortlaut:
"Am Samstagnachmittag fuhr der SC Preußen Münster einen knappen aber verdienten 1:0-Auswärtssieg beim KFC Uerdingen ein, doch es war nicht das Ergebnis, das an diesem 17. Spieltag für Schlagzeilen sorgte, sondern die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Gästefans, bei denen mehrere Personen - vor allem auf Seiten der Zuschauer - verletzt wurden. Am Sonntagnachmittag trafen sich Vertreter von Präsidium, Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Sportlicher Leitung mit Vertretern der aktiven Fanszene und des Fanprojektes, um in einem offenen und fairen Austausch die Ereignisse vom Vortag aufzuarbeiten.
.Eine Vorverurteilung der Preußenfans darf aber auf Basis der Erkenntnisse aus diesem Zusammentreffen und den zahlreichen Schilderungen weiterer Augenzeugen nicht stattfinden
SC Preußen Münster
So sollte das Puzzle aus vielen verschiedenen Informationen und Eindrücken Stück für Stück zusammengesetzt werden. Die Beteiligten, die allesamt auch im Stadion Velbert anwesend waren, waren sich einig, dass diese Form der Eskalation auf das schärfste zu verurteilen ist, ebenso wie das Werfen von Pyrotechnik. Eine Vorverurteilung der Preußenfans darf aber auf Basis der Erkenntnisse aus diesem Zusammentreffen und den zahlreichen Schilderungen weiterer Augenzeugen nicht stattfinden. Als Verein appellieren wir daher auch im Namen unserer Fans dafür, die Geschehnisse objektiv und vorurteilsfrei aufzuarbeiten - auch was die Rolle von Ordnungsdienst und Polizei vor Ort und die damit verbundene Frage nach Ursache und Wirkung angeht.
Zur ersten Stresssituation kam es bereits weit vor dem Anpfiff, als es beim Einlass zum Gästeblock, der für die etwa 600 angereisten und zuvor angekündigten Anhänger nur einen Eingang bereithielt, zu starkem Gedränge und zu ersten Konfrontationen mit der Polizei kam. Erst mit großer Verzögerung und Auseinandersetzungen kamen die meisten der mitgereisten Preußenfans verspätet ins Stadion. Die Situation beruhigte sich schließlich und alle konzentrierten sich auf das Geschehen auf dem Rasen. In der Halbzeit eskalierte die Situation erneut, die Polizei bezog zudem vor dem Gästeblock Stellung, sodass das Spiel nicht pünktlich fortgesetzt werden konnte. Nach der Vermittlung von Vereinsverantwortlichen zwischen Polizei und Fans und dem Abzug der Einsatzkräfte konnte die Partie dann friedlich und störungsfrei zu Ende gebracht werden.
Der SC Preußen Münster stellt sich an dieser Stelle entschieden gegen jede Form der Gewaltanwendung, egal von welcher Seite. In der Aufarbeitung der Vorfälle vertrauen wir auf das Rechtssystem und darauf, dass alle Parteien die richtigen Konsequenzen daraus ziehen. Den zahlreichen Verletzten wünschen wir nur das allerbeste und eine schnelle Genesung.